Die SPD-Fraktion im Stadtrat Otterndorf hält ein gezieltes Vorgehen gegen die widerrechtliche Entsorgung von Zigarettenkippen für unabdingbar. Räumlich bezieht sie neben dem städtischen Bereich insbesondere den Grünstrand sowie alle anderen touristischen bzw. Freizeitgebiete ausdrücklich mit ein. In der Begründung des entsprechenden Antrags, den die Fraktion Stadtdirektor Harald Zahrte vorgelegt hat, führt sie aus:
„Zigarettenkippen (Filter), von denen etwa 80 % achtlos weggeworfen werden, sind toxischer Plastikmüll. Soweit diese in der Landschaft, in Grünanlagen auf Straßen und Plätzen landen, stellen sie ein schwerwiegendes Sondermüllproblem dar. Denn sie enthalten Tausende Gifte wie Nikotin und u.a. Arsen, Blei, Chrom, Kupfer, Cadmium, Benzol, auch polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe. Nikotin erweist sich als wasserlösliches Gift und kann in Kläranlagen nicht vollständig abgebaut werden. Eine einzige Kippe verseucht bis zu 40 l Grundwasser. Es dauert Jahrzehnte, bis Zigarettenkippen sich zersetzen, im Salzwasser bis zu mehreren hundert Jahren. Kippen einschließlich ihrer Gifte verunreinigen die Meere und gelangen über Fische in die Nahrungskette. Vor diesem Hintergrund ahndet beispielsweise Nordrhein-Westfalen das Wegwerfen einer Kippe mit einem Bußgeld von 100 €. Angesichts dieser gravierenden Umweltbelastung bis hin zur Gesundheitsgefährdung von Menschen und Tieren müssen Rat und Verwaltung der Stadt Otterndorf bemüht sei, hier signifikant Abhilfe zu schaffen.“
Die im Antrag bezeichnete Vorgehensweise umfasst folgende Punkte:
- Aushängen von Aufklärungsplakaten im gesamten Stadtgebiet und in den touristischen Bereichen.
- Aufstellen bzw. Anbringen von Kippenbehältern dort, wo Passanten und Touristen unterwegs sind (Schwerpunkte Strandbereich und Freizeitgebiete sowie Parkplätze).
- Vorhalten und Anbieten von Kippendosen, die jeder Raucher / jede Raucherin mit sich führen sollte und die durchaus mit einer Otterndorfer „Botschaft“ versehen sein können.
- Gastronomie / Hotellerie und Cafés ins Boot holen, damit die Betriebe in ihren Außenbereichen Kippen- und Aschebehälter vorhalten und diese Areale mit aufklärenden Plakaten versehen.
- Den Handel, soweit dieser Zigaretten verkauft, zur Mitwirkung aufrufen. Der Handel sollte Aufklärungsflyer auslegen und sein Angebot um Kippendosen erweitern.
Mit einem ambitionierten Zeitplan schließt die SPD-Fraktion ihren Antrag ab:
„Die Aufklärungsarbeit sollte sofort beginnen, Kippen/Aschebehälter, ebenso Kippendosen zeitnah zur Verfügung stehen. Es ist darauf hinzuarbeiten, dass der Grünstrand sowie die Freizeitbereiche rund um den Nordsee von der Saison 2020 an weitestgehend kippenfrei gehalten werden.“