Man stelle sich vor: Es wird etwas mit Geldern der Allgemeinheit gekauft und man weiß gar nichts über den Zustand dessen, was man da kauft, geschweige denn weiß man, was man überhaupt damit will.
So etwas passiert nicht? Doch! So geschehen in Bülkau. Da beschließt der durchweg von CDU-Mitgliedern besetzte Rat den Kauf eines Hauses mit Grundstück im Dorfkern. Und das, ohne sich im Vorwege über die Substanz des Hauses zu informieren, noch ein schlüssiges Konzept dafür zu haben, was mit dem Haus geschehen soll. Das fehlende Konzept mündet dann in einem Kaschierungsversuch durch eine aufwendig gestaltete Befragung der Bürger(innen), was man denn mit der Immobilie machen solle. Dass alle Vorschläge dann utopisch sind, weil man zwischenzeitlich feststellt, dass die Immobilie einer Grundsanierung bedarf (für die aber in der Gemeindekasse kein Geld ist), klingt nach einem Schildbürgerstreich mitten im Cuxland. Dies ist die einhellige Meinung des SPD Ortsvereins Land Hadeln und des SPD-Distrikts in Bülkau. „Ein Musterbeispiel für die Plan-und Konzeptlosigkeit, die im Übrigen in den meisten CDU-dominerten Gemeinden in der Samtgemeinde vorherrscht“, so der Ortsvereinsvorsitzende Michael Schlobohm und Distriktmitglied Andreas Lauer unisono.
Nach Meinung der hiesigen SPD, die genau wie jeder andere Bülkauer Bürger vor vollendete Tatsachen gestellt wurde, ist das Ganze ein sehr teurer Schildbürgerstreich, der handwerklich die Frage nach der Weitsicht dieser Ratsentscheidung aufwirft. Nach Meinung der SPD hätte der Ankauf der Immobilie samt Grundstück im Vorfeld besser geprüft werden müssen. Eine Bausubstanzuntersuchung durchzuführen, wenn die Immobilie schon erworben ist, widerspricht jeglicher Form eines wirtschaftlich durchdachten Handelns der Gemeinde und des dafür verantwortlichen CDU-Rates.
Das hier im wahrsten Sinne verschleuderte Geld hätte an anderer Stelle besser verwendet werden können, um dann tatsächlich dem Bürger und nicht einer Ruine in der Dorfmitte zugute zu kommen. Die offensichtliche Konzeptlosigkeit dahinter scheint durch die „Bürgerbefragung“ gut kaschiert, offenbart dies doch die Gutsherrenart des Handelns eines CDU-Rates ohne Opposition, die den Finger in die Wunde zu legen vermag.