Im Dialog mit den Anliegern der Nelkenstraße – SPD-Fraktion nimmt sich der Sorgen und Nöte an

v. l.: Mariechen Hojemann, Ursula Finzen (Anlieger), Claus-Johannßen (SPD-Fraktion), Christa und Adolf Cent (Anlieger), Malte Hinck (SPD-Fraktionsvorsitzender), Hans-Werner Hufschmidt (Anlieger) Bild: OV Land Hadeln

Otterndorf. Der in der Planung befindliche Neubau des Lidl-Marktes treibt den Anliegern der Nelkenstraße Sorgenfalten auf die Stirn. Der Abriss von Wohnhäusern mit guter Bausubstanz und die damit verbundene Neuorientierung der Bewohner nach einer anderen Immobilie bzw. Mietwohnung löst ebenso großes Unverständnis aus, wie der zur Diskussion stehende neue Baukörper des Discounters, der dann gänzlich an die Nelkenstraße heranreicht. Eine 2,50 m hohe Mauer, über die der Neubau dann noch deutlich hinausragt, würde einen tiefen Eingriff in die Beschaulichkeit der Nelkenstraßen-Umgebung nach sich ziehen. Die Anwohner sind sich einig: „Wenn das so umgesetzt wird, sind unsere Immobilien nur noch die Hälfte wert.“

Des Weiteren regt sich Unverständnis darüber, dass Sorgen und Bedenken, die sie in Sitzungen und in der Öffentlichkeit einschließlich Printmedien immer wieder vorgetragen haben, offenkundig zugunsten des Lebensmittelkonzerns Lidl geopfert würden. Diese Stimmungslage ernst nehmend, suchten nun Mitglieder der SPD-Fraktion im Stadtrat die Begegnung und das intensive Gespräch mit den Betroffenen und deren Sprecher Werner Würger. Fraktionsvorsitzender Malte Hinck, der zugleich Vorsitzender des städtischen Bauausschusses ist, informierte, dass bezüglich des geplanten Lidl-Neubaus noch keine Entscheidung getroffen sei. Zurzeit lägen die Pläne öffentlich aus. Hinck ermutigte die Anwohner, dies zu nutzen und ihre Bedenken vorzubringen. Erst danach erfolge die Auswertung mit der Bearbeitung berechtigter Beschwerden.

Weder im Besitz des jetzigen Lidl-Gebäudes und der dazugehörenden Fläche noch der zum Abriss in der Diskussion stehenden Häuser an der Nelkenstraße (beides in Privathand), erweisen sich die rechtlichen Mittel für die Stadt als begrenzt. Dies nicht zuletzt vor dem Hintergrund, den Discounter auch bei höherem Platzbedarf in der Innenstadt zu belassen, weil diese partizipiere, und ihn nicht an die Peripherie (Gewerbegebiet) zu „verbannen“. Gemeinsam mit Claus Johannßen und den übrigen anwesenden SPD-Fraktionsmitgliedern entwickelte Hinck Planänderungen.

So könnten die vorgesehenen Parkplätze zum Liebesweg hin seitlich angeordnet und der Neubau weiter an den Liebesweg herangerückt werden. Dies zöge eine Entlastung von gut 8 Metern für den Bereich Nelkenstraße nach sich. Zudem müsse geprüft werden, ob der Neubau um 90 Grad gedreht werden könne. Reiche der vorhandene Platz aus, dann würde die jetzige Ausrichtung beibehalten. Beide Optionen, so die Zusage der SPD-Fraktionsmitglieder, sollen nun zeitnah geprüft werden. „Endlich werden unsere Sorgen hier vor Ort ernst genommen“, bedankten sich die Anlieger, „denn das haben wir schmerzlich vermisst.“