„Wir stehen für den Erhalt dieser tollen Einrichtung und müssen schnellstmöglich nach einer guten Lösung im Sinne aller Kinder und Eltern dort suchen“, so der gleichlautende Tenor des Wingster SPD-Distriktvorsitzenden und Kreistagsabgeordneten Michael Schlobohm und des SPD-Fraktionssprechers Stephan Reyelt. Der im Februar 1975 gegründete Kinderspielkreis Oppeln unter der Trägerschaft der evangelischen Kirchengemeinde Oppeln hat derzeit mit großen baulichen Mängeln, verursacht durch die lange Trockenheit im letzten Jahr, um seinen Fortbestand zu kämpfen. „Die Kindergartenlandschaft in der Wingst und den Nachbarorten hat über 44 Jahre von der Oppelner Einrichtung in hervorragender Weise profitiert, das geben wir nicht auf“, so die Wingster SPD-Politikspitze weiter.
Da das angegliederte Freizeitheim Oppeln den Betrieb eingestellt hat und der Kirchenkreis nicht mehr in das Gebäude investieren will, sondern es maximal nur instand halten kann, sind größere Instandhaltungsmaßnahmen für die Oppelner Kirchengemeinde ein Problem. Nach gesetzlichen Vorgaben darf der Kirchenkreis nicht in Einrichtungen investieren, bei denen Gebührenabrechnungen anfallen und die Gemeinde Wingst kann bislang nicht in fremdes Eigentum investieren. Die kleine Kirchengemeinde Oppeln selbst verfügt nicht über eine ausreichende finanzielle Ausstattung, um die Sanierung zu stemmen und sorgt jetzt erstmal mit großem Engagement und mit beispielhafter Elternunterstützung für eine Interimslösung. Es wird ein neuer Eingang geschaffen und drei Toiletten in der vorherigen Garderobe eingebaut. Dazu kommt ein Durchbruch für die Mitarbeiter ins Treppenhaus.
Die Kosten für den Ersatz des Eingangsbereiches wurden zunächst auf rund 130.000 € geschätzt. Nach Einschätzung der Samtgemeinde Land Hadeln wird die Bausumme aber mit mehr als 200.000 € veranschlagt. Bei einer möglichen Förderung in Höhe von 3.000 € pro Platz durch den Landkreis Cuxhaven, kann mit einem dortigen Zuschuss in Höhe von rund 147.000 €, jedoch maximal mit 50 % der Baukosten, gerechnet werden. Der Restzuschuss wäre nach derzeitigem Stand durch die Gemeinde Wingst zu erbringen.
Der Kinderspielkreis ist seit dem 23. Oktober letzten Jahres übergangsweise in der Wingster Jugendherberge untergebracht und bleibt dort bis zum 3. Mai.
„Zur Not müssen dafür andere Investitionen der Gemeinde Wingst, so zum Beispiel im Tourismus zurückstehen“, so Schlobohm und Reyelt unisono.
Der Kinderspielkreis ist eine zweigruppige Einrichtung im Alter von drei bis sechs Jahren mit einem überaus engagierten und kompetenten Betreuungsteam um Leiterin Silke Müller. Die Kinder kommen zum größten Teil aus der Wingst und Cadenberge. Zurzeit werden 30 Kinder im Spielkreis betreut. Für das Kindergartenjahr im Sommer 2020 gibt es schon 15 Anmeldungen. Für 2019 könnten in Oppeln nach den Sommerferien noch fünf bisher zurückgestellte Kinder aufgenommen werden. Der Kinderspielkreis sollte nach Auffassung der Verwaltung in einen Kindergarten umgewandelt werden, um für den Betrieb mehr Zuschüsse zu erlangen. Personell hat die bisherige Leiterin in der letzten Zeit, bereits drei Erzieherinnen eingestellt, so dass der Personalschlüssel für einen Kindergarten bereits stimmt.
Das Anwesen mit einem natürlich angelegten Spielplatz auf einem großen Grundstück mit altem Baumbestand hat sich in der Vergangenheit als großes Potential erwiesen. Die Kirche steht direkt neben dem Spielkreis und wird regelmäßig für gemeinsame Gottesdienste der Spielkreiskinder genutzt.