Eher harmlos beginnend – „Mit wachsendem Befremden“…. – als würden die Unterzeichner an der Seitenlinie des Geschehens stehen, wird die Erklärung dann problematischer, auch in dem, was sie weglässt. „Wir solidarisieren uns mit denjenigen, die friedlich dafür demonstrieren, dass die rechtsstaatliche Ordnung an den Grenzen unseres Landes wiederhergestellt wird.“ Demonstranten in Dresden, Cottbus usw. übersetzen das wie folgt: „Schnauze voll“ und „Grenzen dicht“. Am Pranger steht die „illegale Einwanderung“, wie es in der Erklärung heißt, und damit der „Bruch der rechtsstaatlichen Ordnung“. Frage: Sind nun alle Migranten illegal in unserem Land, gibt’s da keine Kriegsflüchtlinge, die um ihr Leben rannten und die nach der Genfer Konvention aufzunehmen sind?
Übrigens: Je nach Stadt nehmen an den Demonstrationen nicht nur die üblichen Islamhasser von Pegida und ihre Ableger teil, vielmehr auch Identitäre, Hooligans und rechtsextreme Kader. Und schon steigen die ersten Intellektuellen auf Bierkästen und sprechen „zum Volk“, das bei den Demos von Rechten, Identitären usw. durchsetzt ist. So geschehen in Hamburg, Dammtor-Bahnhof, mit dem Journalisten und „Erklärung 2018“-Unterzeichner Matthias Matussek zur Montags-Demo unter dem Titel „Merkel muss weg“. Und Broder? Aufschluss liefert dessen Internet-Blog „Achse des Guten“ www.achgut.com. Wer mehr über dessen Gedankengut wissen möchte, der lese am besten sein „Deutsches Tagebuch“, Titel: „Das ist ja irre!“