Sachliche Auseinandersetzung mit Voß-Preisträger nicht erwünscht

Otterndorf. Das Angebot der Niederelbe-Zeitung zu einem „Streitgespräch“ für und wider den Voß-Preisträger 2018, Henryk M. Broder, zwischen den Otterndorfer Ratsmitgliedern Ulla Holthausen (SPD) und Hans-Volker Feldmann (CDU) blieb ungenutzt.

Kulturausschussvorsitzender Feldmann kassierte die zunächst gegebene Zusage tags darauf wieder ein. Stattdessen schickte er der Redaktion einen „inhaltsschweren“ Brief, der zugleich an Otterndorfs Stadtdirektor ging mit der Bitte, das Schreiben allen Ratsmitgliedern zuzustellen.

Angesichts der politischen Ausrichtung des Preisträgers, der durch eine unabhängig vom Stadtrat arbeitende Jury nominiert wurde, lehnte die SPD-Fraktion Broder einstimmig ab und begründet dies mit dessen Sympathien für AfD, Pegida und Co. Vor diesem Hintergrund und dem unverhohlenen Verständnis des Voß-Preisträgers 2018 für Pegida-Anhänger kündigte der   Publizist Michael Miersch die langjährige Zusammenarbeit mit Broder  (Internet-Blog „Achse des Guten“) auf.

Weil sich angesichts des Jury-Entscheids für Broder die Wespa als traditioneller Sponsor des Preisgeldes von 10.000 € zurückgezogen hat, muss jetzt die Stadt einspringen. Somit sind die Otterndorfer Steuerzahler zum Stiften „verurteilt“. Jene Bürgerinnen und Bürger also, die 2015 den bei „Nacht und Nebel“ einsetzenden Zuzug von mehr als 600 Flüchtlingen ebenso vorbildlich gemeistert haben, wie deren Begleitung und Integration.