Ludwig-Börne-Preis längst zurückgegeben

Zurück nach Otterndorf und hier zum Feldmann-Brief an die Stadtratsmitglieder: Dieser würdigt den Publizisten: „Broder, der wegen seiner scharfzüngigen Texte als Wegbereiter des politischen Feuilletons in Deutschland gilt, erhielt 2007 den Ludwig-Börne-Preis.“ Nun, längst hat Broder „seinen Börne-Preis“ zurückgegeben – im Juni 2013.

Er konnte nicht ertragen, dass Peter Sloterdijk im Juni des Jahres mit dem Preis geehrt wurde. Der Grund: Der Philosoph Sloterdijk habe nach den Anschlägen „9/11“ in den USA den Terror und Massenmord kleingeredet. Also wird Broder „not amused“ sein, von seinem Otterndorfer Verehrer Feldmann mit dem Börne-Preis in den Himmel gehoben worden zu sein.

Seit einigen Jahren sagen sich viele der langjährigen Freunde und Weggefährten Broders von ihm los. Immer wieder heißt es, dass dieser nur eine Meinung gelten lasse, nämlich die eigene, und die sei zunehmend unerträglich. Zweifellos ist ein Wandel in dem Publizisten vorgegangen. Seine Scharfzüngigkeit, einst mit Anerkennung bedacht, hat zuweilen Formen entwürdigender Verletzungen angenommen. Und: „Keiner will dem Broder mehr einen Preis geben. Wie gut, dass sich der Otterndorfer Steuerzahler seiner erbarmt,“ Zitat des Autors eines namhaften Wochenmagazins. Dem ist nichts hinzuzufügen.