Bundesverdienstkreuz am Bande für Claus Johannßen

Landrat Kai-Uwe Bielefeld: “Er sieht den Menschen und sucht stets nach gangbaren Wegen“ Otterndorf. Ein übervoller Terminkalender, der für Engagement weit über das Normalmaß hinaus zeugt und dann auch das noch: Kurz vor der Verleihung eine Knöchelfraktur – Krankenhaus – Krücken. Aber dann:

Landrat Kai-Uwe Bielefeld (r.) nahm die Ehrung von Claus Johannßen, hier mit seiner Frau Birgit, vor Bild: Ulla Holthausen
"Torfschluck" und Gloger-Orgel-Briefmarken aus der Hand des stellvertretenden Samtgemeindebürgermeisters Maik Schwanemann (l.) Bild: Ulla Holthausen
Malte Hinck (l). überbrachte die Glückwünsche der SPD-Fraktion

Am letzten Tag der Amtszeit von Joachim Gauck konnte Claus Johannßen das vom Bundespräsidenten verliehene Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland aus der Hand von Landrat Kai-Uwe Bielefeld entgegennehmen.

Im Kreise seiner Familie und vieler sozialdemokratischer Wegbegleiter, im Beisein des Soialdezernenten des Landkreises, Friedhelm Ottens, des stellvertretenden Samtgemeindebürgermeisters Maik Schwanemann und des Ordnungsamtsleiters Norbert Sadatzki konnte Claus Johannßen diese ebenso großartige wie ehrenvolle Auszeichnung genießen, jedenfalls letzten Endes. Denn wer das sozialdemokratische, umtriebige, stets auf Hilfsbereitschaft und auf Problemlösungen bedachte Urgestein kennt, der weiß, dass dieser ein stiller Genießer ist und das große Brimborium um seine Person eher verhalten über sich ergehen lässt. Am Ende aber war es der strahlende Macher und Netzwerker Claus Johannßen, der sich von der Festgesellschaft „tragen“ ließ.

Pragmatiker durch und durch

Für das Verdienstkreuz von der Otterndorfer Bürgerin Frau Lehmann vorgeschlagen, die glücklich der Zeremonie beiwohnte, beeindruckte die schier unendliche Liste der politischen und öffentlichen Aufgaben, des sozialen Engagements und des Einsatzes Johannßens insbesondere auch für die Jugend. Seit 1976 im Stadtrat Otterndorf, von 2011 bis 2016 Bürgermeister, seit Jahrzehnten auch im Samtgemeinderat und hier von 1994 bis 2010 SPD-Fraktionsvorsitzender, über etliche Perioden im Kreistag Cuxhaven und auch dort seit Jahren SPD-Fraktionsvorsitzender, 2003 – 2008 Landtagsabgeordneter, ehrenamtlicher Richter am Landessozialgericht Niedersachsen/Bremen: Landrat Bielefeld zog eine beeindruckende Bilanz Johannßens und bescheinigte diesem: „Er sieht den Menschen und sucht stets nach gangbaren Wegen“. Er sei Pragmatiker durch und durch.  Mit seinem bürgerschaftlichen Engagement im besten Sinn „hat er unserer Gesellschaft einen unschätzbaren Dienst erwiesen.“

„Ein Teil der Ehrung gehört meiner Ehefrau und meiner Familie“

Stellvertretender Samtgemeindebürgermeister Maik Schwanemann würdigte u.a. den Einsatz und die Verdienste Johannßens im Zuge der Fusionen mit dem Sietland und dem Dobrock. SPD-Ortsvereinsvorsitzender Peter von Spreckelsen stellte dessen soziales Handeln in den Mittelpunkt und zollte der antifaschistischen Haltung Johannßens größten Respekt. Malte Hinck, SPD-Fraktionsvorsitzender im Stadtrat Otterndorf und im Samtgemeinderat Land Hadeln, beschrieb den Geehrten als großartigen Wegbereiter und spontan handelnden Menschen, wenn dieser andere in Not sehe.

Und der Träger des Bundesverdienstkreuzes nach so viel Anerkennung? „Ich bin positiv erschüttert“, die erste Reaktion Claus Johannßens. Sein Bekenntnis: „Ein Teil dieser Ehrung gehört meiner Ehefrau und meiner Familie.“ Und er gab ein Stück der eigenen Lebensphilosophie preis: „Ich brauche grundsätzlich eine politische Haltung für das demokratische Gemeinwesen, auch, um das alles leben zu können.“