
Dabei hatten diese knapp 100 Stimmen mehr zu verzeichnen als bei der Wahl vor fünf Jahren mit dem seinerzeitigen Ergebnis der absoluten Mehrheit. Aber: An der gut 8 Prozent höheren Wahlbeteiligung am 11. September konnte die SPD nicht partizipieren und erhielt am Ende 9 Sitze. So findet nun das seit Jahrzehnten in der Medemstadt praktizierte Modell der Gruppen- bzw. Fraktionsbildung von CDU (42 Prozent, 9 Sitze) und FDP (12 Prozent, 3 Sitze) eine Neuauflage. Das der Otterndorfer FDP vom bisherigen Fraktionsvorsitzenden Malte Hinck angebotene Gespräch zog lediglich eine Bedenkzeit der Freien Demokraten nach sich. Die FDP beendete diese nun mit einem kurzen Telefonat, um Hinck die Gesprächsverweigerung mitzuteilen. „Es ist schon sehr bedenklich, wenn die FDP noch nicht einmal bereit ist, über Otterndorfer Sachthemen zu sprechen und ein Gespräch über eventuelle Gemeinsamkeiten ablehnt. Das verheißt für die nächsten Jahre nichts Gutes für Otterndorf!“, so der Tenor der neuen SPD-Stadtratsfraktion.
„Wir haben diese Wahl nicht verloren“, betonte Hinck anlässlich der konstituierenden Fraktionssitzung, zu der Distriktvorsitzende Birgit Johannßen eingeladen hatte. Dem umfassenden Gedankenaustausch zum Wahlausgang und dem Festlegen von Strukturen für die zukünftige Ratsarbeit schloss sich die Wahl des Fraktionsvorstandes an. Mit viel Beifall für die bisher geleistete Arbeit als Fraktionsvorsitzender wird Malte Hinck nach einstimmigem Votum die SPD im Stadtrat auch durch die neue Wahlperiode führen.
Aus den nachfolgenden Wahlgängen, jeweils mit einstimmigem Ergebnis, gingen Sammy Sabih Al Bayati als Stellvertreter und Ursula Holthausen als Schriftführerin hervor. Mit der Wahl des erst 19-jährigen Al Bayati in die Fraktionsspitze unterstreichen die Sozialdemokraten den hohen Stellenwert der Förderung junger Mandatsträger. An die zukünftige Ratsarbeit, so Fraktionsvorsitzender Hinck „wollen wir offensiv und optimistisch herangehen und Otterndorf mit guten Ideen voranbringen.“