NEZ-Podiumsdisskussion: Viele Fragen, perfekte Antworten

SPD-Fraktionsvorsitzender Malte Hinck überzeugte durch hohe Kompetenz Im Kern der öffentlichen Podiumsdiskussion, zu der die NEZ nach Cadenberge in das dortige MarC 5 eingeladen hatte, ging es vor dem Hintergrund der Fusion der Samtgemeinden Am Dobrock und Land Hadeln um ein authentisches Bild der politischen Lager, die sich zurzeit im Wahlkampf befinden.

Malte Hinck, SPD-Fraktionsvorsitzender im Samtgemeinderat Land Hadeln und im Stadtrat Otterndorf

 Im „Duell“ mit den führenden Köpfen von CDU, FDP, Bündnis 90 – Die Grünen, und den Freien Wählern zeichnete sich der SPD-Fraktionsvorsitzende der Samtgemeinde Land Hadeln, Malte Hinck, zugleich auch in dieser Position im Stadtrat Otterndorf, durch Souveränität und exzellente  Sachkompetenz aus.

Doch der SPD-Spitzenmann wusste auch klar anzusagen: So habe die gute Arbeit der SPD-Fraktion unter Vorsitz von Claus Johannßen auf Ebene des Landkreises  das Cuxland entscheidend vorangebracht. Hincks Resümee: „Für das Cuxland ist das Beste gerade gut genug, und das ist die SPD. Denn wir wollen die Zukunft gestalten.“ Die mit der Kommunalwahl am 11. September einhergehende Fusion der beiden Samtgemeinden Dobrock und Land Hadeln wertete Hinck als  „vielleicht einzige Chance, um in den nächsten 10 – 20 Jahren handlungsfähig zu sein. “ Auch wenn dieser das neue Gebilde mit 14 Mitgliedsgemeinden und ebenso vielen Haushalten plus einem Samtgemeindehaushalt als sportliche Leistung betrachtete, so erteilte er dem Konstrukt „Einheitsgemeinde“ eine klare Absage.

Mit Blick auf die Stärkung der heimischen Wirtschaft hob Hinck hervor, „dass sich der Gesetzgeber bewegen muss, damit in Ausschreibungsverfahren die Betriebe der Region stärker berücksichtigt werden können.“ Denn, so der SPD-Fraktionsvorsitzende, „Steuern die die Bürger hier entrichten, sollten nicht über die Region hinaus ausgegeben werden müssen, sondern vor Ort zum Einsatz kommen.“

Zum Thema Windkraft führte HInck aus, dass nach dem neuen Regionalen Raumordnungsprogramm die Möglichkeit der Errichtung weiterer Windparks weitgehend ausgeschöpft sei. Diese sollten ohnehin nur im Einvernehmen mit den Bürgern der jeweiligen Gemeinden entstehen.

Wurde unter dem Stickwort Verkehr das Für und Wider des Ausbaus / Neubaus von Straßen und Autobahnen diskutiert, so ging es letztlich auch um ein Partizipieren an den vermeintlich günstigen HVV-Tarifen (HVV = Hamburger Verkehrsverbund). „Hier sehen wir den Mehrwert nicht, bezog Hinck Position für seine Fraktion. „Wir müssten sehr viel Geld ausgeben, erhielten dafür aber kaum Vorteile.“ Mit Blick auf die Sanierung und den Ausbau von Gemeindestraßen erkannte er die Notwendigkeit, „im Samtgemeinderat mit den einzelnen Gemeinden zusammenzuarbeiten; wir müssen ein Sanierungsprogramm aufstellen.“

Gute Schulen, gute Ausbildungsmöglichkeiten, bessere Freizeitangebote: Das Engagement für Jugendliche – das ergab die Podiumsdiskussion – verlangt mehr. „Wir müssen ihnen zuhören, damit wir Kenntnis davon bekommen, wie sie unterwegs sind“, so der SPD-Fraktionsvorsitzende. Und er machte keinen Hehl daraus, dass junge Kandidatinnen und Kandidaten dringend in den Gemeinde- und Stadträten benötigt werden. „Denn nur so erfahren wir etwas über vorhandene Defizite, und können ihren Bedürfnissen gerecht zu werden.“ Hinck sprach sich zudem für die Einrichtung eines Jugendparlaments aus.

Auch das Ehrenamt rückte an diesem Abend in den Fokus. In zwei Schwerpunkte unterteilend, sprach sich Hinck klar für  eine angemessene Aufwandsentschädigung der ehrenamtlich arbeitenden Mitglieder u.a. bei den Freiwilligen Feuerwehren aus. Für das vielschichtige ehrenamtliche Engagement von Bürgerinnen und Bürgern in zahllosen Bereichen des gesellschaftlichen Lebens sprach der SPD-Fraktionsvorsitzende von der auf die Samtgemeinde zu übertragende Vorbildfunktion Otterndorfs: die Verleihung von Ehrenamtspreisen mit Urkunde und einem Geldbetrag in festlichem Rahmen.