

Bürgerinnen und Bürger der Samtgemeinden Am Dobrock und Land Hadeln nutzten die Gelegenheit, um mit ihren Bürgermeistern und weiteren Ratsmitgliedern, zudem Kandidaten für die Kommunalwahl am 11. September in den Dialog zu treten. Der Einladung zum Bürgerfrühstück war auch der SPD-Landtagsabgeordnete Uwe Santjer gefolgt. Mit dem OV-Vorsitzenden Peter von Spreckelsen und Otterndorfs Bürgermeister Claus Johannßen eröffnete dieser die morgendliche Veranstaltung mit Verwöhn-Frühstück und lebhaftem Gedankenaustausch.
Die ungezwungenen Begegnungen am Puls der Wählerschaft fanden Santjers uneingeschränkten Beifall. „Menschen zu erreichen, ist keine Einbahnstraße“, gab dieser zu bedenken und unterstrich die Bedeutung des Mutes zum klaren Wort. Bisherige kommunale Erfolge der Gemeinden an Oste und Elbe, von der Wingst bis ins Sietland würdigend, hob der SPD-Landtagsabgeordnete die Bedeutung jeder einzelnen noch so kleinen Kommune mit intakten Gemeinschaften hervor.
„Da verlieren wir uns“
Besorgte Bürger kamen zu Wort, die von zunehmender Resignation der Menschen mit Blick auf die bevorstehende Fusion der beiden Samtgemeinden Land Hadeln und Am Dobrock sprachen und Ansichten beschrieben: „Da verlieren wir uns. Wir brauchen gar nicht mehr zur Wahl zu gehen, weil dann sowieso alles von Otterndorf aus bestimmt wird“. Mit Respekt und Ernsthaftigkeit, aber auch mit klaren Aussagen widmeten sich Peter von Spreckelsen und Claus Johannßen diesen Sichtweisen. Die dortigen Kandidaten gelte es vielmehr mit dem Wählervotum zu stärken, damit deren Stimme mehr Gewicht bekomme.
Jede Samtgemeinde benötige eine starke Kommune, deren Kraft auf die sie umgebenden kleinen Gemeinden ausstrahle, führte der OV-Vorsitzende aus und nannte hier Cadenberge und Otterndorf. Die dortige wirtschaftliche Stärke helfe die Existenz der kleinen Dörfer zu sichern. Otterndorfs Bürgermeister nannte eine Fülle an Beispielen der finanziellen Förderung der Gemeinden, so u.a. das Ärztehaus in Neuenkirchen und das Dorfgemeinschaftshaus in Odisheim. Ausdrücklich betonte Johannßen, dass die finanzstarke Stadt Otterndorf für eigene Projekte oder Bauvorhaben keinerlei Förderung durch die Samtgemeinde erhalte.
In seiner Eigenschaft als Vorsitzender der SPD-Kreistagsfraktion und zugleich Sprecher der rot-grünen Gestaltungsmehrheit ging Johannßen auch auf viereinhalb Jahre Kreispolitik ein. Zu Beginn der Periode von 130 Millionen € an Kassenkrediten gegeißelt, habe man diese durch den Zukunftsvertrag mit dem Land, durch beschlossene Sparmaßnahmen, aber auch durch eine gute Konjunktur komplett abbauen können. Nach mehr als 20 Jahren sei der Landkreis nun endlich wieder in der Lage, zu investieren.