Anhand bislang unbekannter Dokumente erhellt der langjährige Chef des Berliner "Spiegel"-Büros darin ein dunkles Kapitel aus der Vorgeschichte der Wiedervereinigung: Die Rolle des geheimnisumwitterten DDR-Unterhändlers und Rechtsanwaltes Wolfgang Vogel, der Zeitgenossen teils als Helfer in Not, teils als des Teufels Advokt erschienen ist.
Spannend wie ein Agententhriller porträtiert der Autor den Schattenmann, der – während Deutschland über die sozialliberale "neue Ostpolitik" und "menschliche Erleichterungen" debattierte – als Grenzgänger zwischen zwei Welten am Freikauf von 33.755 politischen Häftlichen und an mehr als 200.000 Familienzusammenführungen von Ost nach West maßgeblich mitgewirkt hat. Als persönlicher Beauftragter Erich Honeckers führte Vogel jahrelang mit den Regierenden in Bonn vertrauliche Gespräche, vor allem mit dem damaligen Bundeskanzler Helmut Schmidt und dem SPD-Fraktionsvorsitzenden Herbert Wehner. Handschriftliche Aufzeichnungen Vogels, die Pötzl in dessen Privatarchiv gefunden hat, geben einen bisweilen überraschenden Einblick in die sehr freimütig geführten Unterredungen des Anwalts mit Schmidt und Wehner.
Der Ablauf des Abends: Nach kurzer Begrüßung wird der Autor eine kurze Einführung in sein Buch geben und anschließend daraus lesen. Danach ist eine Ausssprache / Fragestunde geplant. So kann erörtert werden, ob sich heute – in einer völlig veränderten außenpolitischen Situation – die Erfahrungen jener Jahre nutzen lassen. Danach gibt es die Möglichkeit, das Buch zu erwerben und es vom Autor signieren zu lassen.