Ratsarbeit in Distriktversammlung thematisiert

Stadtentwicklungsprozess vor neuer Weichenstellung Otterndorf. Einmal mehr erwies sich die Distriktversammlung der SPD Otterndorf als fundierte Quelle der Kompetenz hinsichtlich geleisteter Ratsarbeit. Als Mittlerin zwischen Bürgerinnen, Bürgern und Mandatsträgern dankte Distriktvorsitzende Brigit Johannßen für das Interesse am Informations- und Gedankenaustausch sowohl auf Seiten der Gäste als auch der Mandatsträger.

Zurzeit ist die Fortführung des Ahornweges im Bau
Bevorzugtes Wohnen vor naturnaher Kulisse – wie hier am Liebesweg

SPD-Fraktionsvorsitzender Malte Hinck ging umfassend auf den vor gut 10 Jahren begonnenen Stadtentwicklungsprozess ein und nannte die Planung weitgehend abgeschlossen, so dass es diese nun fortzuschreiben gelte. Nicht realisiert worden ist die im Prozess enthaltene Nordtangente als Zubringer von der alten B 73 zur Schleusenstraße und darüber hinaus mit Medemquerung bis zum Großraumparkplatz am Norderteiler Weg. Er begründete dies vornehmlich mit dem Zuschnitt der im Bereich der Tangente entstandenen Baugebiete, um dortige Bauplätze besser vermarkten zu können. 

Raumordnungsprogramm setzt neue Maßstäbe

Die hohe Bedeutung der Fortführung des Stadtentwicklungsprozesses mit entsprechender Weichenstellung für die Zukunft machte Bürgermeister Claus Johannßen deutlich. In den letzten 10 Jahren seien in Otterndorf über 300 Bauplätze verkauft worden, bei der Einwohnerzahl sei lediglich ein Gleichstand zu verzeichnen. Hinzu komme, dass „ die Schülerbeförderung gewährleisten muss, Neubaugebiete zum Teil jetzt schon mehr als 2 km von der Grundschule entfernt liegen.“

Vor diesem Hintergrund ging Johannßen auf das von der jetzigen Landesregierung verabschiedete Raumordnungsprogramm ein, „das neue Maßstäbe im Umweltschutz, bei der Reduzierung des Flächenverbrauchs und der  Innenverdichtung von Städten setzt.“ An die Prioritäten dieser Gesetzgebung „sind wir gebunden.“ Zur neuen Weichenstellung gehöre die Ergründung der Altersstruktur in den Otterndorfer Wohnquartieren. Der Verwaltung liege ein entsprechender SPD-Antrag vor. Denn, so Bürgermeister Johannßen: „Einen gravierenden Leerstand darf es in Otterndorf nicht geben“. 

Defizit zwar ärgerlich, „aber nicht dramatisch“

 Auch der in Kürze zu verabschiedende Nachtragshaushalt der Stadt wurde beleuchtet. Das Defizit von 124.000 €, so Fraktionsvorsitzender Hinck, sei vor allem dem neuen Haushaltssystem (Doppik) geschuldet. „Im Gegensatz zu früher müssen wir jetzt Abschreibungsbeträge durch reale Einkommen zusätzlich finanzieren.“ Eine Neuerung gebe es auch bei den Umlagen (Samtgemeinde, Kreis). „Wenn wir in diesem Jahr höhere Einnahmen haben, müssen wir im kommenden Jahr höhere Umlagen zahlen.“ Hierfür müssten Rücklagen gebildet werden, „die wir erst einmal zu erwirtschaften haben.“ Zudem müsse die Stadt in diesem Jahr noch spürbare Mindereinnahmen bei der Gewerbesteuer hinnehmen.

Zwar sei das Defizit ärgerlich, so die Position des Bürgermeisters, „aber es ist nicht dramatisch.“ Er blicke mit Zuversicht auf das Jahr 2015. Dann fließe der volle Fremdenverkehrsbeitrag (Mehreinnahmen von ca. 100.000 €). Zudem greife die Gebührenerhöhung für Urlaubs- und Dauercamper. Des Weiteren werde der Kurbeitrag jetzt auch im Winterhalbjahr erhoben. Nicht zuletzt könne die Stadt noch 10 – 15 Grundstücke im Ferienhausgebiet verkaufen.

Insgesamt sehr positive Entwicklung

Neben einer im Gespräch befindlichen Campingplatzerweiterung und dem Bau einer Fungolf-Anlage sowie einer Outdoor-Kartbahn (die Präsentation der Investoren soll in der kommenden gemeinsamen Sitzung der Ausschüsse Wirtschaft /Tourismus und Bau am 16.07. erfolgen) ging Ulla Holthausen (Ausschussvorsitzende Wirtschaft und Tourismus) auf die insgesamt sehr positive Entwicklung ein. So sei neben der neuen Internetpräsenz Otterndorfs nun endlich auch die Online-Buchbarkeit von Unterkünften gegeben.

Erstmals zeige die Seebühne (See Achtern Diek) während der Saison ein facettenreiches Programm. Das Fahrgastschiff „MS Otter“ biete nunmehr Touren (7 Termine) vom Otterndorfer Hafen aus über die Seehundbänke nach Cuxhaven an. Der Bau des Pavillons als Erweiterung der Seelandhallen habe begonnen, zudem würden  angesichts hoher Nachfragen  11 weitere Wohnmobil-Stellplätze hinter dem Seglertreff eingerichtet.