160 Jahre SPD: Sozialdemokratie im 19. Jahrhundert

160 Jahre SPD: Sozialdemokratie im 19. Jahrhundert

 

Das hohe Alter von 160 Jahren legt Zeugnis ab von einer großen Partei. Mit Abstand ist die SPD die älteste Partei Deutschlands, ja, sogar eine der ältesten in Europa. Ohne Zweifel ist sie ein prägender Faktor der deutschen Geschichte.

 

Die SPD war Vorbild für andere Parteien in der europäischen Arbeiterbewegung. Die Wurzeln der Sozialdemokratie reichen in die Zeit der Revolution von 1848 zurück. Unter der maßgeblichen Leitung des Schriftstellers Ferdinand Lassalle entstand am 23. Mai 1863 in Leipzig der Allgemeinde Deutsche Arbeiterverein (ADAV) als erste deutsche Arbeiterpartei. Dieses Gründungsdatum gilt als Geburtsstunde der SPD.

 

1869 wurde durch den Publizisten Ferdinand August Bebel die Sozialdemokratische Arbeiterpartei SDAP in Eisennach gegründet. Sie schloss sich 1875 mit dem ADAV zur Sozialistischen Arbeiterpartei zusammen. Ihren heutigen Namen gab sich die Partei 1890. Seine erste große Reichstagsrede hielt August Bebel im Mai 1872, in der es um die Annexion Elsass-Lothringens, zudem um die demokratisch-republikanischen Positionen der Sozialdemokratie und die Ablehnung der monarchischen Staatsform ging. Bebels Rede wurde retrospektiv von Reichskanzler Otto von Bismarck als dessen Schlüsselerfahrung mit der Sozialdemokratie bezeichnet. Sie überzeugte ihn vom staatsgefährdenden, umstürzlerischen Charakter der Sozialdemokratie. Daraufhin brachte Bismarck das „Gesetz gegen die gemeingefährlichen Bestrebungen der Sozialdemokratie“ in den Reichstag ein. Erst im September1890 wurde das Gesetz aufgehoben. (Quelle: Bernd Faulenbach, „Geschichte der Sozialdemokratie“)