160 Jahre SPD: Hadeln / Otterndorf: Die Zeit des Nationalsozialismus

Im Februar 1933 und somit unmittelbar nach Ernennung Hitlers zum Reichskanzler fand in Otterndorf die erste Großkundgebung der NSDAP statt. Im März des Jahres verbrannten SA-Männer vor dem Landratsamt die Fahne der Weimarer Republik. Die für den 2. März 1933 terminierte Kundgebung der SPD wurde durch den seinerzeitigen Landrat Siebs verboten. Behörden und Institutionen unterlagen unter äußerst brutalem Vorgehen der Säuberung von politischen Gegnern. Sozialistische Mitglieder der Gemeindevorstände wurden mit sofortiger Wirkung beurlaubt. Das betraf vor allem die Mitglieder der SPD. So erfolgte am 27.03.1933 auch die Entfernung des Otterndorfer Senators Wilhelm Röfer aus seinem Amt. Noch bei der Kommunalwahl 2 Wochen zuvor hatte dieser die Liste der SPD angeführt. Auch die drei anderen SPD-Mitglieder Johann Kähler (der mehrfach kurzeitig inhaftiert wurde), Ferdinand Majestädt und Friedrich Lohmann verloren ihre Ämter. Dem SPD-Ortsverein Otterndorf wurde im Sommer 1933 das noch vorhandene Vermögen gesperrt. Hausdurchsuchungen bei nunmehr ehemaligen SPD- und KPD-Mitgliedern erfolgten vielfach. Zudem wurden diese lückenlos überwacht. (Quelle: Hans-Jürgen Kahle, „Die Zeit des Nationalsozialismus in Otterndorf“, 600 Jahre Stadtgeschichte an der Nordsee).