160 Jahre SPD; Hadeln / Otterndorf: Demokratischer Neubeginn nach 1945

Im Mai 1945 marschierten Britische Besatzungstruppen in das Land Hadeln ein. Die Neuordnung ab August des Jahres brachte u.a. eine Demobilisierung und Denazifizierung, mit sich. Die politische Mitbestimmung wurde gefördert, zudem zentrale Strukturen geschaffen. Eine Verordnung der britischen Militärregierung ermöglichte ab September 1945 die Wieder- bzw. Neuzulassung von politischen Parteien. Kurz darauf erfolgte in Otterndorf die SPD-Wiedergeburt: „Mit Genehmigung der englischen Militärregierung ist die Sozialdemokratische Partei, Distrikt Land Hadeln, zugelassen worden“, belegt ein Plakat, dessen Original sich im Haus der Geschichte in Bonn befindet. (Foto)

Den ersten ernannten Kreistag in Hadeln berief die Militärregierung am 21. Januar 1946 ein. Unter den Abgeordneten befanden sich 9 SPD-Mitglieder.

Bei der Kreistagswahl 1946 wurde die Deutsche Partei (DP) mit 47,8 % stärkste Kraft, gefolgt von der SPD mit 35,9 %. Bei der Bundestagswahl 1949 zog die SPD mit 37 % deutlich an der DP (24 %) vorbei, die CDU, am 26. 06. 1945 gegründet, erlangte 8,8 %

Bei den Landtagwahlen 1955 erreichte die SPD mit 33 % erstmals die Stimmenmehrheit, gefolgt von der DP mit 26,2 % und der CDU mit 13,1 %. (Quelle: Julia Kuhnt, Demokratischer Neubeginn nach 1945 in „Otterndorf – 600 Jahre Stadtgeschichte an der Nordsee“).

Ein Dokument der Kommunalwahl 1946 befindet sich in Händen der Gemeinde Wingst mit dem Titel „Freies Volk in freien Gemeinden“. (Foto)